Lebensfreude und Traurigkeit
29.09.2016
Der größte Mythos über Lebensfreude und Traurigkeit ist, dass beides nicht gut zusammengeht.
Das ist großer Unsinn. Wer denkt, er müsse Trauer und Schmerzen wegdrücken oder vermeiden um Lebensfroh zu sein, täuscht sich gewaltig.
Details:
1. Schmerzen gehören zum Leben
Wer ein lebendiges Leben führt, weiß dass Schmerzen genauso zum Leben gehören, wie Freude und Begeisterung. Wir Menschen besitzen ein breite Pallette an Emotionen. Lachen und weinen haben eine sehr ähnliche Kraft. Wie ein Pendel, das von einem Ende zum anderen ausschlägt, bewegen wir uns zwischen den Emotionen. Bei Menschen mit einem eher eintönigen Leben, bewegt sich das Pendel zwischen Frustration, Langeweile und Gleichgültigkeit. Wer Schmerz wahrnehmen kann, wird auch ausgibig lachen können.
2. Schmerz und Trauer sind nicht gleich Leid
Schmerz und Trauer zuzulassen, und wahrzunehmen zeugt von Lebendigkeit. Sich in diesen Seelenschmerzen länger aufzuhalten, als nötig, erzeugt Leid.
Es gibt auch für Trauer, Liebeskummer und andere Seelenschmerzen eine angemessene Zeit. Diese kann sehr variable sein und ist von Fall zu Fall und von Person zu Person verschieden. Sie kann in Episoden auftreten. Sie kann einen plötzlich überkommen und urplötzlich wieder verlassen. Das ist normal und gehört zum Leben dazu.
Nicht dienlich ist es sich immer wieder in diese Zustände hinein zu denken und zu reden. Endloses grübeln, zermürben, in Selbsmitleid zergehen raubt die Lebensgeister. Hassgedanken, Selbstzweifel, anklagen und Schuld geben, helfen niemanden, am allerwenigsten Ihnen selbst. Leid ist selbstgemacht. In den meisten Fällen will die natürliche Lebenskraft viel schneller zurückkehren, als wir es zulassen.
3. Emotionen Ausdruck verleihen
Der Emotion Aufmerksamkeit widmen, ist unverzichtbar. Eine gute Möglichkeit sie "sichtbar" zu machen ist sie auszudrücken. Malen, bewegen, Stimme gebrauchen, schreiben, Musik machen.... Es gibt unendlich viele Varianten der Emotion Raum zu geben.
4. Beobachte Dich dabei
Wenn Du es schaffst zu verstehen, dass Du nicht der Schmerz bist, sondern der- oder diejenige, die diesen Schmerz erlebt, entwickelst Du eine gesunde Distanz dazu. So kannst Du z.B. sehen, wie sich der Schmerz in Deinem Gesicht ausdrückt, wenn Du in den Spiegel schaust. Du kannst beobachten wo sich der Schmerz in Deinem Körper aufhält (Bauch, Kopf, Herz...). Schicke an diesen Teil in Deinem Körper liebende Gedanken, Mitgefühl und Verständnis. Das kann viel Heilung auslösen.
5. Endlosschleifen beenden
Ist man einmal in einer Gedankenmühle gefangen, scheint es unmöglich ausszusteigen. Dennoch gilt: Schmerz erleben? "Ja." Gedanken wälzen? "Nein!"
Gedankentretmühlen nutzen niemandem etwas. Der Weg zurück zu Lebensfreude findet nicht im Gedankenkarrussel statt. Der beste Weg: Tue etwas. Beginne erneut zu handeln. Ob Du Musik hörst, spazieren gehst, etwas schreibst, ins Fitness Center gehst - Handeln holt Dich aus der Schleife. Du kannst nicht schlafen? Aufstehen, etwas tun. Viele Leute können nach 10 Minunten handeln dann doch einschlafen.
6. Neuen Fokus finden
Irgendwann ist es Zeit, den Schalter umzulegen. Richte Deinen Fokus neu aus, auf etwas, das Dich begeistert. Teste wieder, wie sich Genießen anfühlt. Im Kleinen und im Großen.
7. Hole Dir Unterstützung
Alleine schon mit jemand vertrautem zu sprechen, kann gut tun. Manchmal ist allerdings auch professionelle Hilfe angesagt. Jemand, der von außen Dein Thema anschauen kann und nicht in die Angelegenheit verstrickt ist. Jemand der Dir Tools an die Hand gibt, wie Sie die Lebensgeister, die in jedem von uns stecken, wieder wecken können.
(Ein wunderbares Selbsthilfetool ist EFT. Es gibt viele Videos auf YouTube)
Im Raum Köln kannst Du gute Unterstützung z.B. hier finden: Praxis für seelische Gesundheit
Fazit:
Bejahe Schmerz als einen Aspekt Deiner reichhaltigen Emotionspalette. Begegne ihm, als Teil von Dir. Erkenne an, wie heftig er sein kann. Erkenne, dass nicht Du der Schmerz bist. Steige so schnell, wie möglich aus Gedankenschleifen aus. Fokussiere Dich neu.